Am eigenen Schiff zu arbeiten, kann wirklich befriedigend sein. Wenn man nach Stunden kopfüber in einer Backskiste hängend oder eingequetscht zwischen Motor und Generator, in einer unbequemen Hocke verharrend, am Abend endlich im Hafenrestaurant sitzt und das wohlverdiente Côte de boeuf geniessen kann, dann fühlt man sich grossartig.
So erstrebenswert Do-it-yourself auch sein kann, es gibt Arbeiten, die man besser dem Spezialisten überlässt. Das haben wir in all den Jahren gelernt.
Letzten Herbst hatten wir drei Aufträge an Spezialisten übergeben. Wir hielten es für eine gute Idee, den immer überlasteten Technikern genügend Zeit zu gewähren, die Arbeiten im auftragsschwachen Winter zu erledigen. Allerdings schlichen sich bei uns während der Wintermonate ein paar Zweifel ein. Auf Nachfragen unsererseits erhielten wir Mails mit kargem Inhalt wie «wir sind dran», Telefonanrufe blieben unbeantwortet und Rückrufe fehlten gänzlich. Als dann auch keine Rechnungen ins Haus flatterten, wurde uns klar: da lief nichts……
5 Monate später haben die drei Aufträge einen Fortschrittsgrad von 0%. Waren die Spezialisten etwa in einen tiefen Winterschlaf gefallen?
Also gehen wir sie wecken. Jeden Tag rütteln wir mit stoischer Ruhe an ihren Türen. Der Erste hat einen wichtigen Termin auswärts, wie uns seine Buchhalterin anvertraut. Der Zweite findet die Offerte nicht mehr, die er uns schicken wollte, verspricht aber, dass er sie suchen werde. Und das Büro des Dritten hat uns bestätigt, dass wir es inzwischen in der Prioritätenliste auf Rang drei geschafft haben. Wir sind guter Dinge! Es bleibt uns auch nichts anderes übrig……
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